28 März, 2024

Schach statt Mathe - Klasse 2b - Schach in der Praxis

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Der Anfang ist gemacht – die Klasse 2b lernt Schach


Im Frühjahr des Jahres wurde die Idee vom Schulfach Schach erstmals erörtert. Frau von Tiesenhausen, Klassenlehrerin der 2b, unterstützte sie von Anfang an. Nach zwei Probestunden vor den Sommerferien ging es im September richtig los. Auf zwei Elternabenden wurde das Vorhaben vorgestellt und erfolgreich um Zustimmung geworben. Volle Unterstützung bieten auch der Schulleiter, Herr Gerdes, und die Koordinatorin für den Grundschulbereich, Frau Ferro-Goldstein.

Die Klasse 2b erhält nun jeden Dienstag Schachunterricht. Dafür entfällt eine Stunde Mathe. Erteilt wird der Schachunterricht von der Mathematiklehrerin, Frau Pries, Freizeitspielerin, sowie dem Autor, der seit 30 Jahren Schachsport betreibt und in Kürze die C-Trainier-Lizenz erwirbt. Tatkräftig unterstützt werden sie durch den „FSJler“ Christoph Jürs. Zunächst wurde auf Spielmaterial des Pinneberger Schachclubs von 1932 e.V. zurückgegriffen. Mittlerweise wurde dank der Unterstützung des Schulvereins eigenes Spielmaterial sowie ein Demonstrationsschachbrett angeschafft.

Bei den Kindern kommt die Idee gut an. Sie sind begeistert und freuen sich auf jede Stunde. Ihre Schachkenntnisse sind inzwischen soweit vorangeschritten, dass sie schon bald eigene Partien spielen können. Anfang nächstens Jahres werden sie alle wesentlichen Spielregeln beherrschen. Danach wird vor allem Taktik gelehrt werden, später kommen elementare Endspieltechniken und allgemeines Eröffnungswissen hinzu.

Eltern und Lehrerinnen, Schulleitung und SEB-Vorstand sind sich darin einig, dass schulischer Schachunterricht eine sinnvolle Ergänzung in der Ausbildung der Schülerinnen und Schüler darstellt. Mit dem im Sommer gestarteten Modelprojekt soll vor allem die praktische Umsetzbarkeit geprüft werden. Sollte der Versuch von Erfolg gekrönt sein, dann könnte der Schachunterricht sukzessive auf andere Klassen der Grundschule sowie der höheren Jahrgänge ausgedehnt und auch das Angebot an Schach-Arbeitsgemeinschaften erweitert werden (Derzeit wird eine AG angeboten, ebenfalls Dienstags.). Schulinterne Turniere, die Aufstellung einer oder mehrerer Schülermannschaften und die Teilnahme an schulübergreifenden Wettkämpfen würden dann das Schulleben bereichern und das Gemeinschaftsgefühl stärken. Und vielleicht gelingt es eines Tages sogar, vom Deutschen Schachbund das Qualitätssiegel „Deutsche Schachschule“ zu erhalten. Dafür müssen jedoch einige nicht leicht zu erfüllender Voraussetzungen erfüllt werden. Bis dahin werden noch viele Figuren über die Bretter gezogen worden sein. Doch der Anfang ist gemacht. Schach statt Mathe, ist doch klar!

 

Detlef Lemke