29 März, 2024

Schach statt Mathe - Schach zeigt Wirkung

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Die Ergebnisse der Trierer Schulschachstudie

An der Grundschule Trier-Olewig wurden seit 2003 in Zusammenarbeit mit der Deutschen Schulschachstiftung für alle vier Klassenstufen wöchentlich eine Stunde Mathematik „geopfert“, um an ihrer Statt eine Stunde Schachunterricht zu geben. Das „Zentrum für Psychologische Diagnostik, Begutachtung und Evaluation“ der Universität Trier erhielt den Auftrag zu untersuchen, inwieweit der Schachunterricht positiv auf die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler wirkt. Im Einzelnen wurden die Konzentrationsfähigkeit, die Intelligenz, die Rechtschreibfähigkeit und die schulische Integration untersucht. Der Grundschule Olewig (Experimentalschule) wurden die gleichzeitig evaluierten Schülerinnen und Schüler der – hinsichtlich relevanter Merkmale wie sozioökonomischer Hintergrund und Klassengröße vergleichbaren – Egbert-Grundschule als Kontrollschule gegenübergestellt. Die Schülerinnen und Schüler sowohl der Experimental- als auch der Kontrollschule wurden über vier Jahre hinweg zu mehreren Messzeitpunkten diagnostischen Testverfahren unterworfen.

Darüber hinaus wurden die VERA-Ergebnisse beider Schulen miteinander und mit dem Landesdurchschnitt von Rheinland-Pfalz verglichen. VERA steht für „Vergleichsarbeiten in der Grundschule“. Diese Arbeiten dienen der Lernstandserhebung in den Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch und werden als Gemeinschaftsprojekt von sieben Bundesländern durchgeführt.

Nach vier Jahren wurden folgende Ergebnisse festgestellt (Zusammenfassung):

  • Signifikante Verbesserung des Wahrnehmungsvermögens und der Konzentration in der Experimentalschule vor allem in den beiden ersten Schuljahren und hier vor allem bei den leistungsschwächeren Schülern
  • Signifikanter Intelligenzanstieg in der Experimentalschule im zweiten Schuljahr
  • Deutlich höhere Werte bei Leistungsmotivation und Sozialkompetenz in den Klassenstufen 3 und 4.
  • „Phänomenale Indizien“ beim Vera-Test 2006 in der Experimentalschule in Deutsch: Leseverständnis und Sprachverständnis sowie in Mathematik: Zahlen und Operationen sowie Größen und Messen
  • Eine Veränderung der Rechtschreibfähigkeit blieb noch ohne Aussagekraft


Die Ergebnisse („Phänomenale Indizien“) des Vera-Vergleichs sind sehr beachtlich und sprechen ebenfalls für einen positiven Einfluss des Schachunterrichts: Die Olewig-Schüler schnitten in Mathe (Zahlen und Operationen sowie Größen und Messen) doppelt so gut, im Leseverständnis 2½ mal so gut und im Sprachverständnis gar dreimal so gut wie der Landesdurchschnitt und in jedem Fall besser als die Kontrollschule ab.