Im ersten Stock sahen wir die Werkstatt einer Schneiderin. Die Schneiderinnen mussten beim Nähen mit der Nähmaschine immer die Füße auf und ab bewegen. Das wurde mit der Zeit sehr anstrengend. Die Kleidung wurde immer maßgeschneidert und war deshalb sehr teuer. So nähten die Schneiderinnen z.B. Hochzeitskleider aus schwarzer Spitze und dazu weiße Schleier. In der Schneiderstube gab es auch alte Bügeleisen, die auf dem Herd aufgewärmt wurden, ein großes Nadelkissen und anderes Werkzeug.

 

Auch die Schuhe wurden vom Schuhmacher nach Maß angefertigt. Eltern kauften sie deshalb für ihre Kinder immer einige Nummern zu groß, und in die Spitze wurde Papier gestopft, bis sie richtig passten. Weil es immer mehr Fabriken gab, in denen die Schuhe billiger hergestellt werden konnten, gab es bald nur noch wenige Schuster.

Auf der Dezimalwaage hat man früher Getreide- und Mehlsäcke gewogen. Wie die Waage funktioniert, zeigte uns Anika, indem sie einige Kinder auswog. Danach haben wir es auch selbst versucht. Wir hatten viel Spaß, als wir alle Geräte, die im ersten Stock mit einer Maus gekennzeichnet waren, selbst ausprobieren durften.

Wie unterschiedlich die Menschen wohnten, konnten wir in der Arbeiterwohnung und der „Guten Stube" sehen. Wusstet ihr, dass es in der Küche im Sommer und im Winter ganz unterschiedlich aussah? (Sommerküche / Winterküche) Im Sommer kochte man die Vorräte für den Winter ein, und im Winter hängte man z.B. nasse Kleidung zum Trocknen über den Herd. Die Küche war auch gleichzeitig der Wohnraum für die Familien.

Eine „Gute Stube" konnten sich nur reiche Leute leisten. Die im Museum ausgestellten Möbel gehörten der Elmshorner Familie Junge und sind etwa 200 Jahre alt. Die Tisch- und Stuhlbeine und auch der Bilderrahmen sind zum Teil vergoldet. Auf dem Tisch steht vergoldetes Geschirr. Zur „Guten Stube" gehörte meistens auch ein Instrument. Familie Junge besaß ein Harmonium.

Zum Abschluss gingen wir einkaufen. Im Kolonialwarenladen konnte man fast alles kaufen, was man zum Leben brauchte, z.B. Seife und Putzmittel, Zucker und Mehl, Pflaster oder Hühnerfutter aber auch Waren aus den Kolonien wie Kaffee, Tee, Gewürze und Kakao. Anika hatte schon ein Spiel für uns vorbereitet. Sie hatte in den Regalen mehrere Verpackungen versteckt, die es früher noch nicht gab, und wir mussten sie suchen. Wir fanden z.B. Milch in Tüten, Tiefkühlspinat und Cola in Blechdosen.

Die Zeit im Museum verging sehr schnell, und wir konnten längst nicht alles ansehen.

Aber: Man kann dort z.B. auch seinen Geburtstag feiern. Einige von uns könnten sich das gut vorstellen.

Klasse 4b der Grund- und Gemeinschaftsschule Pinneberg